Für immer, dein August

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Roman

List

ISBN:
978-3471360729

ET:
14. März 2024

der krieg war vorbei

Inhalt

Eine Liebe, die stärker ist als alle Anfeindungen

»Der Krieg ist aus!« 1919 darf der 21-jährige August Schönborn endlich das britische Internierungslager verlassen und nach Deutschland heimkehren. Als er seine Kindheitsfreundin Lotte wiedersieht, deren Briefe ihm durch die Kriegszeit geholfen haben, ist beiden klar: Aus Freundschaft ist längst Liebe geworden. 

Doch Lotte wohnt in Bremen, und August muss zurück nach Mühlbach, in das Pfälzer Dorf, in dem seine Eltern leben. Mühlbach, aus dem einst Lottes Mutter Lina mit ihrem unehelichen Kind auf dem Arm fliehen musste. Das Dorf, dessen Bewohner August nie verzeihen werden, dass er den Krieg überlebt hat, in dem so viele junge Mühlbacher versehrt wurden oder starben. Es scheint, als könnte ihre Liebe keine Zukunft haben – bis das Schicksal für sie entscheidet. 

Was ich noch dazu sagen möchte

August war mein Großvater. Und Charlotte hieß in Wahrheit Emma.

Ja, ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist mir wichtig.

Ebenso wichtig ist es mir, festzuhalten, dass die Bewohner von Mühlbach (fast) alle erfunden sind. Es mag einzelne Namensübereinstimmungen geben, einfach weil ich Namen verwendet habe, die in der Gegend gebräuchlich sind, trotzdem sind die Personen erfunden.

Den Bruder meines Großvaters, der in diesem Roman eine leicht hervorgehobene Rolle spielt, hat es zwar gegeben und er hieß auch Philipp, jedoch weiß ich tatsächlich so wenig über ihn, dass man auch diese Figur und alles, was mit ihr verbunden ist, als fiktiv betrachten kann. Das Einzige, was richtig ist und woran ich mich erinnern kann, ist, dass die beiden Brüder bis ins hohe Alter ein gutes Verhältnis zueinander hatten.

Das war das eine, was ich dazu sagen möchte.

Das andere: Es wird dunkler.

Ich gebe zu, ich habe mich gefürchtet, über diese Zeiten zu schreiben: Zwei Weltkriege, die Nazis.

Es hätte die Möglichkeit gegeben, weniger deutlich zu werden, weniger dabei zu sein, beim Sterben in den Schützengräben zum Beispiel, bei jeglichem anderen Sterben (nicht vergessen: zwei Weltkriege, Nazis) .

Es gibt immer die Möglichkeit, sich um die politische Dimension zu drücken, das allzu Unangenehme auszublenden oder unscharf zu maskieren und sich auf die Sorgen und Nöte im Privaten zu fokussieren, aber warum sollte man dann über diese Zeiten schreiben?

Und schließlich wäre es verlogen, denn es gab für die Menschen keine Möglichkeit, sich rauszuhalten, sich in seinen vier Wänden häuslich einzurichten und die Augen zuzumachen. Das Private war politisch, das Politische hat alles Private, Persönliche durchdrungen.

Deshalb wird es auch in Mühlbach dunkler, in Bremen, überall.

Aber der Roman heißt nicht umsonst: Für immer, dein August.

Ich habe diesen Titel von der ersten Sekunde an geliebt, weil er so voller Hoffnung ist, so voller Licht, gerade in dieser dunklen Zeit.

Ja, es wird bitter, sehr, sehr bitter, aber wo es dunkel ist, da erscheint der kleinste Lichtstrahl umso heller, und der Roman steckt voll von diesen kleinen Lichtstrahlen. Menschen, die füreinander da sind, die selbst in den schwierigsten Zeiten nicht die Hoffnung aufgeben und zusammenhalten. So wie die Mühlbacher beim Bau ihrer Kirche. Und andere.

Und noch etwas anderes:

Es ist (nahezu) nichts überliefert von den Geschehnissen in Mühlbach im Dritten Reich. Dieses Thema wird auch in der Chronik, die mir so oft geholfen hat, ausgeklammert und auf ein paar Seiten, die so in jedem Geschichtsbuch stehen, abgehandelt. Ich weiß also nicht, wer überzeugt war, wer nur mitgemacht hat, wer es erduldet hat, wer dagegen war, wer welche Machtposition innehatte, wer sich was hat zuschulden kommen lassen, wer welche Gesinnung hatte, …

Ich musste es mir ausdenken und das war nicht schwer. Es wird nicht anders gewesen sein als überall. Ich hänge niemanden hin. Alles ist erfunden. Und doch auch wieder nicht.

Nur von meinen Großeltern weiß ich, was sie von den Nazis hielten.

Und der Lehrer, der im Roman vorkommt und ausnahmsweise nicht erfunden ist (nur der Name ist geändert), der wusste es auch.

Dieser Teil der Geschichte ist wahr.

Und es ist auch wahr, dass mein Großvater in seiner Funktion als Übersetzer bei den Amerikanern nach dem Krieg denselben Lehrer vor Schlimmerem bewahrt hat. Er hätte sich rächen können und hat es nicht getan. Allein schon aus diesem Grund gehört sein Name in den Titel. Und meine Großmutter hätte ihm sowieso bescheiden den Vortritt gelassen.

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